Medienmitteilung

Heimatschutz mit neuem Obmann und Bautenprämierung

Der Heimatschutz Basel hat heute Donnerstag seine Jahresversammlung im Hotel Odelya bei der Basler Mission abgehalten. Die Ortswahl ist nicht ganz zufällig, denn der Heimatschutz möchte damit auf die Bedeutung des Missionshausgartens aufmerksam machen, der bis jetzt nicht im Inventar der schützenswerten Gartenanlagen aufgeführt, sondern Teil der gewöhnlichen Bauzone ist. Geschützt ist nur der Baumbestand. Beim Missionsgarten handelt es sich um eine historisch bedeutende Anlage mit Bezug zur Geschichte des Missionshauses. Der Garten ist umgeben von Bauten aus dem 19. Jahrhundert. Erfreulicherweise ist die grüne Oase des Missionshauses von zwei Seiten her frei zugänglich.

Als neuer Obmann wurde an der Jahresversammlung Marc Keller gewählt. Seine Nomination durch den Vorstand wurde bereits kommuniziert. Er löst Christof Wamister ab, der nach neunjähriger Tätigkeit sein Amt an den Nachfolger übergibt.

Bautenprämierungen

Der Heimatschutz hat sodann auch Architekturbüros und Bauherrschaften für drei hervor- ragende Renovationen resp. Neubauten ausgezeichnet. Es sind dies:

Häuser am Hirtenweg (Riehen): Bei der Wohnsiedlung am Hirtenweg an der südöstlichen Ecke des Friedhofs Hörnli handelt es sich ursprünglich um Sozialwohnungen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Durisol-Leichtbauweise erstellt wurden. Als Zeitzeugnis er- halten blieb davon ein Wohnbau, während im Auftrag von Immobilien Basel-Stadt der Hauptteil der Siedlung durch das Architekturbüro Harry Gugger Studio neu konzipiert wurde. Die nach schwedischem Vorbild eisenrot gestrichenen Bauten zeigen beispielhaft, wie mit dem in Systembauweise geschickt eingesetzten Werkstoff Holz bezahlbarer und gleichzeitig qua- litativ hochwertiger Wohnraum entstehen kann. Die im Werk der Holzbaufirma Erne ( Möhlin ) vorgefertigten, zum Bauplatz transportierten und raffiniert zusammengefügten Raummodule verfügen über raumhohe Fenster und grosszügige Öffnungen. Ein Modellfall von baulicher Verdichtung in ästhetischer Perfektion.

Dominikushaus (Riehen): Das Alterswohnheim Dominikushaus ist ein Neubau auf vorher ungenutzter, aber grüner Fläche unweit des Riehener Bahnhofs. Es handelt sich aber um einen Fall von klimaverträglichem Bauen, denn das gesamte Gebäude wurde vom Erdgeschoss aufwärts mit Ausnahme der vertikalen Erschliessungen in Holzbauweise erstellt. Der aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammende und nachwachsende Rohstoff Holz speichert in diesem Haus 1'200 Tonnen CO2 und drei Mio kWh Energie. Der Bau besticht auch durch sein Raumkonzept, das den 55 Bewohnerinnen und Bewohnern Privatsphäre gönnt. Das Herzstück jeder Gruppe ist ein «Dorfplatz» mit Wohn-, Ess- und Aufenthaltsbereich und zugleich Abschlusspunkt des geschossinternen Wegnetzes. Der Wohnraum ist auf drei Seiten ausgerichtet – dadurch befinden sich die Bewohner mitten im grünen Zentrum der Gartenanlage. Die Schlichtheit der Architektur und die äusserst solide räumliche Organsiation zeichnen diesen Neubau aus.

Pfarrhaus Elisabethen (Basel): Der Heimatschutz zeichnet drittens eine sorgfältige Renovation aus, diejenige des ehemaligen Pfarrhauses an der Elisabethenstrasse 10 ( Schutzzone ) durch das Architekturbüro Vécsey Schmidt im Auftrag der Wibrandis-Stiftung. Die Dachgeschosse wurden zu Atelierräumen umgebaut, während die Beletage, in der früher die Pfarrfamilie wohnte, in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wieder in einen repräsentativen und einheitlichen Zustand versetzt wurde. Jede Etage besitzt nun ihren eigenen Charakter. In den Dachgeschossen wurden die Oberflächen in ihrem vorgefundenen Zustand belassen, um die Spuren der Zeit zu dokumentieren. Das Resultat ist eine fein abgestufte Buntheit, und die neuen Bauteile harmonieren mit der historischen Bausubstanz.

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Bautenprämierung
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Heimatschutz mit neuem Obmann und Bautenprämierung
Medienmitteilung vom 2. November 2011