Der neue Bebauungsplan für das Südareal Roche sei in dem Sinne zu überarbeiten, dass die Erhal- tung und Unterschutzstellung der Bauten 52 und 27 noch einmal in Erwägung gezogen werde. Die Absicht von Roche und ihrer Hausarchitekten, den Salvisberg-Kern von Bau 27 an einem verscho- benen Standort zu rekonstruieren, ist als Eingeständnis zu werten, dass bei einem Totalabbruch architekturgeschichtlich hochrangige Werte für immer verloren gehen würden. Eine Rekonstruktion mit Originalelementen entspricht aber in keiner Weise international anerkannten denkmalpflegerischen Standards, obwohl der damit verbundene finanzielle Aufwand beträchtlich wäre.
Der Heimatschutz Basel bezieht sich dabei auf seine frühere, als Verwaltungsrekurs formulierte Eingabe an den Regierungsrat, in der das denkmalrechtliche Vorgehen zur «Schutzfähigkeit» der Bauten 52 und 27 kritisiert wurde. Das dafür verwendete Gutachten könne eine umfassende denkmalschützerische Bewertung nicht ersetzen. Der Heimatschutz zitiert dabei auch eine Stellungnahme des Forschungsteams Salvisberg, den besten Kennern der historischen Entwicklung des Roche-Areals. Diese kommen zum Schluss, dass in den Intentionen der Bauherrschaft und in dem erwähnten Gutachten die Bedeutung des Nachfolgearchitekten von Salvisberg, Roland Rohn, kleingeredet und sogar «komplett negiert» werde. Rohn ist Architekt des alten Hochhauses Bau 52 und hat den international berühmten Bau 27 von Salvisberg in dessen Geiste weiterentwickelt und auf die heutige Grösse ausgebaut.
Der Heimatschutz Basel schliesst sich der nachfolgend zitierten Beurteilung des Salvisberg-Teams an: «Roche hatte die Chance, sich mit einer behutsamen Transformierung des Areals an die Spitze einer nachhaltigen und umweltbewussten Baukultur zu setzen. Die Ikonen der Industiebau-Moderne können ohne grössere Probleme in einem Ensemble aus Alt und Neu erhalten bleiben, wenn das Areal als duchgrünter Campus zur Rheinfront geöffnet wird. Ein Wettbewerb kann hier Klarheit schaffen».